Gas ist nicht gleich Gas

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Keine Engpässe bei Flüssiggas (LPG) zu erwarten

Wer derzeit abhängig von einer stabilen und bezahlbaren Gasversorgung ist, blickt angesichts der drohenden Engpässe mit Sorge auf die kalte Jahreszeit. Da ist es gut, ein paar Unterschiede zu kennen und zu wissen, in welchen Bereichen tatsächlich Knappheit zu erwarten und wo die Versorgung gesichert ist. Denn Gas ist nicht gleich Gas und kommt auch nicht durchweg aus Russland.

Flüssiggas stammt zum überwiegenden Teil aus deutschen Raffinerien, außerdem aus EU-Ländern, Skandinavien und den USA – und ist vor allem nicht mit verflüssigtem Erdgas (LNG) oder gar Erdgas (CNG) zu verwechseln. Flüssiggas (LPG) fällt bei der Förderung von Rohöl oder Erdgas als Raffineriegas an, sodass man laut Deutschem Verband Flüssiggas (DVFG) von einer international diversifizierten Versorgung sprechen kann – und damit von einer dauerhaften Versorgungssicherheit. Der überwiegende Teil der 3,7 Millionen Tonnen Flüssiggas, die im vergangenen Jahr in Deutschland verbraucht wurden, stammte sogar aus deutschen Raffinerien. 1,5 Millionen Tonnen waren Importe, davon 90 Prozent aus EU-Ländern, Skandinavien und den USA.

Entwarnung
Privatleute und Gewerbetreibende, die Flüssiggas nutzen, sind in puncto Versorgung also auf der sicheren Seite. Wie sieht es mit den Campern und Betreibern von Gasgrills aus, die komprimiertes Flüssiggas aus Flaschen fürs Heizen, Kühlen, Grillen oder Kochen nutzen? Andreas Braun vom Regler- und Armaturenhersteller GOK gibt klar Entwarnung: „In Gasflaschen für diese Anwendungen ist ausschließlich Flüssiggas, und das ist einfach ein anderer Energieträger als Erdgas oder verflüssigtes Erdgas, zudem stammt es aus anderen Quellen. LPG steht weiter in ausreichenden Mengen zur Verfügung und muss deshalb auch nicht gehamstert werden.“ Im Gegenteil, die übertriebene Vorratshaltung von Gasflaschen führe vielmehr zu einer Verknappung der eigentlichen Flaschen, weshalb manche Ausgabestellen nur noch volle Flaschen im Tausch gegen eine leere verkaufen. Dieser Mangel sei aber keineswegs auf einen Gasengpass zurückzuführen.

Wussten Sie?

Flüssiggas oder auch LPG (Liquified Petroleum Gas): Ein unter Druck verflüssigtes Gasgemisch aus Propan und Butan, das bei der Förderung von Rohöl oder Erdgas als Raffineriegas anfällt. Flüssiggas wird mit Tankschiffen, Bahnkesselwagen und Straßentankwagen von der Bohrinsel oder Raffinerie über den Händler zum Endverbraucher geliefert. Flüssiggas benötigt also keine Pipelines wie beispielsweise Erdgas aus Russland.

CNG (Compressed Natural Gas) ist die herkömmliche Abkürzung von Erdgas, das in seiner Gasform über Pipelines transportiert wird. Von diesem ist die Rede, wenn im Konflikt mit Russland von „Gas“ gesprochen wird. Viele Privathaushalte in Deutschland heizen mit diesem Energieträger und werden über das Erdgasnetz von Versorgern beliefert.

Verflüssigtes Erdgas LNG (Liquified Natural Gas) wird nach der Förderung aufwendig aufbereitet, verflüssigt und auf minus 162 Grad Celsius heruntergekühlt. So kann es per Schiff zu speziellen Terminals transportiert und dort eingelagert werden.

Eine Information der GOK Regler- und Armaturen-Gesellschaft mbH & Co. KG und PROGAS

Weitere Infos unter: www.gok.de