Natürlich die Spülmaschine!
„Schaaaatz, kannst du bitte das Geschirr abwaschen?!“ Diese Aufforderung richtet sich auf Campingplätzen zu 85 Prozent an die Männer. Wollen diese wirklich in ihrem wohlverdienten Urlaub mit Geschirrspülen beschäftigt sein? Wohl eher nicht. Easy Be hat die Lösung.
Die wohl größte und wichtigste Zielgruppe von Campingplätzen sind Familien. Ihr Alltag ist geprägt von Arbeit – da soll es doch wenigstens im Urlaub entspannter zugehen dürfen. Doch mit Kindern im Gepäck sind auch diese wertvollen Tage meist voller Programm. Wer will da denn abends noch spülen? Bei drei Wochen Urlaub gehen gut und gerne mal bis zu 15 Stunden für diese Tätigkeit drauf. Bas Thuis kannte dieses leidige Thema auch, musste selbst in seinen Urlauben an’s Spülbecken, wollte dies ändern und hatte eines Tages die zündende Idee: Spülmaschinen als Service für den Gast.
Wir haben bei Bas Thuis von Easy Be nachgefragt.
CWH: Kurze Frage zu Beginn: Aus welchem Tätigkeitsbereich kommen Sie ursprünglich?
BT: Ich komme aus der Luxushotellerie, das war meine erste Karriere. Später habe ich in einem großen Krankenhaus gearbeitet und mich auch betriebswirtschaftlich weitergebildet. Ich war eben schon immer ein echter Servicemann. (lacht)
CWH: Sind Sie selber Camper?
BT: Meine Eltern waren bis zu meiner Geburt begeisterte Camper. Mit drei Kindern war ihnen das dann aber zu viel. Meine ersten eigenen Campingschritte habe ich als holländischer Junge gemacht, war mit Freunden und Zelt beim Campen und Feiern. Als ich meine Freundin und spätere Frau kennengelernt habe, bekamen wir von ihrem Vater einen kleinen Bulli California und waren damit ein paarmal in den Ferien. Das war die absolute Freiheit für uns, wir sind der Sonne nachgefahren. Wo das Wetter schön war, sind wir geblieben, haben uns die Gegend angeschaut und sind weitergefahren. Das war unser Wandern durch Europa. Als dann die Kinder kamen, kauften wir uns einen größeren Camper.
CWH: Zu dieser Zeit hatten Sie dann die Idee mit Ihrem Spülservice?
BT: Eines Tages, es war ein Abend am Meer, sagte meine Frau zu mir: „Wer bringt die Kinder ins Bett und wer macht den Abwasch?“ Das Los des Spülens fiel auf mich. Kurz darauf stand ich bei Regen am Spülbecken und plötzlich war sie da, die Idee und die Lösung: Spülmaschinen für Campingplätze!
CWH: Wie ging es weiter?
BT: Zurück am Platz erzählte ich meinem deutschen Nachbarn, der selber kleine Kinder hatte, von meiner Idee. Er schaute mich mit großen Augen an und als ich ihn fragte: „Würdest du dafür bezahlen?“, sagte er: „Klar, sofort, zwei Euro, wenn ich dafür nicht mehr spülen muss.“ Das war 2012.
CWH: Nun ging es sicher darum, die Idee aufzubauen und zu prüfen, wie ein solches Konzept funktionieren kann, richtig?
BT: Ja, ich habe umgehend angefangen, Studien zu betreiben, habe mich im Markt umgeschaut und sogar Campingplätze gefunden, die Spülmaschinen mit Bezahlung/Geldeinwurf angeboten haben. Ich habe dort angerufen, nachgefragt und erfahren, dass dieses Angebot so von Gästen nicht angenommen wird. Wie also kann man Gäste dazu motivieren, nicht mehr von Hand zu spülen, sondern dafür eine Maschine zu nutzen, und wie kann der Platzbetreiber daran verdienen? Spülmaschinen sind eben eine andere Liga als Waschmaschinen und Trockner – das sind richtige Goldminen. Folglich kam ich zu dem Schluss, dass der Gast zu Stellplatz, WLAN, Strom und Co. auch noch ein kleine Tagespauschale für den Spülservice bezahlt.
CWH: Eine saubere Sache.
BT: Heute will der Campinggast Luxus und Service, also will er auch nicht im Urlaub abspülen müssen. Vieles wird den Campinggästen ja bereits als Dienstleistung geboten. Mit unserem Spülservice schließt sich der Kreis zum perfekten Komfort.
CWH: Wie schnell nahm Ihre Blitzidee 2012 Fahrt auf?
BT: Im September 2012 habe ich meine ersten Schritte in den Markt getan. 2013 gab es bereits sechs Plätze in Holland, die unseren Spülservice anboten. 2014 habe ich gemerkt, dass Holland für mein Projekt zu klein ist und habe begonnen, Campingplätze in Deutschland zu suchen. Zuerst dachte ich, dass es wohl eher die ökologischen Plätze sein werden, die Interesse an unserem Produkt zeigen – aber nein, es waren die Luxusplätze. Die grünen Plätze denken eben an Grün und die Luxusplätze an den Service für den Gast. (lacht) Gleich mein erster Kunde war ein 5-Sterne-Platz. Ich hatte Bernd Lesser vom Campingplatz Am Hohen Hagen angerufen, ihm mein Konzept erklärt und noch während wir telefonierten, sagte er: „Das mache ich!“ Er war dann ein bisschen wie mein Campingvater in Deutschland, der erste, der an meinen Traum geglaubt hat. Schnell kam ein zweiter Kunde dazu. Es war Toni Harms vom Ferien- und Erlebnispark Alfsee, wieder ein ADAC Superplatz. Kurz darauf hat mich Dr. Gunter Riechey angerufen und meinte, er hätte von meinem Spülservice am Alfsee gehört, ich solle doch zu ihm kommen. Na ja, wenn der damalige Präsident vom BVCD ruft, dann eile ich natürlich sofort. (lacht) Seither bietet auch der Campingplatz Havelberge unseren Service an. Das waren die Anfänge. Heute haben wir circa 250 Campingplätze in 17 Ländern, die mit unseren Easy-Be-Spülmaschinen ausgestattet sind. In der Saison 2022 konnten wir den einmillionsten Spülvorgang verzeichnen.
Der Streit, wer den Abwasch macht, ist Geschichte.
CWH: Wie sieht der Service für die Maschinen aus?
BT: Wir sind während der Saison 24 Stunden am Tag für unsere Kunden erreichbar. Wenn wirklich einmal etwas kaputt sein sollte, können wir das Problem meist am Bildtelefon lösen. Sollte ein Ersatzteil nötig werden, schicken wir dieses per Express und einer Anleitung zu oder fahren selber hin. Jeder Saisoncampingplatz bekommt einmal im Jahr von unseren Servicemitarbeitern Besuch, die alle Maschinen neu aufbauen. Ganzjahresplätzen bieten wir diesen Service zweimal im Jahr an. Wir wollen ja keine Probleme!
CWH: Die spontane Geschäftsidee am Spülbecken hat sich also ausgezahlt?
BT: Mein Traum war es ja nicht, mit einem riesigen Geschäft reich zu werden, ich wollte immer nur alle Gäste von ihrem Geschirr befreien. Handwäsche ist ja auch ganz und gar nicht wassersparend. Ein Campingplatz, der heute unseren Spülmaschinenservice nutzt, spart durchschnittlich pro Tag und Stellplatz circa 40 Liter Heißwasser. Darauf bin ich sehr stolz und freue mich sehr, dass die Kundenzufriedenheit hoch ist und die Qualität von Easy Be überzeugt.
Sauberes und trockenes Geschirr in fünf Minuten
Mehr Infos unter: www.easybe.nl
Fotos: Easy Be