Klaus Büttner, Geschäftsführer bei Frankana Freiko
Folge 1/Die Planung
Trotz Energiekrise und Kaufzurückhaltung der Verbraucher blickt Frankana Freiko zuversichtlich in die Zukunft, plant den Neubau einer Lagerhalle und gibt seinen Mitarbeitern für 2023 eine Arbeitssicherheit. Das setzt ein positives Zeichen in Zeiten der Krise. Wir freuen uns, die Entwicklung des Bauvorhabens begleiten zu dürfen und haben bei Klaus Büttner, Geschäftsführer bei Frankana Freiko, nachgefragt.
CWH: Lieber Herr Büttner, Sie haben in diesem Jahr einen Neubau in Gollhofen geplant. Bleibt es hinsichtlich der aktuellen Wirtschaftssituation bei diesem Vorhaben?
KB: Ja, allerdings werden wir den geplanten Neubau angesichts der Wirtschaftslage nun in drei Abschnitten planen. Im Frühjahr beginnen wir mit dem Bau einer ersten Lagerhalle mit circa 2.700 m², später können daran eine zweite Halle und eine Versandhalle angeschlossen werden. Die ebenfalls geplante Büroerweiterung haben wir erst einmal zurückgestellt.
CWH: Die aktuelle Krise macht sich also auch bei Frankana bemerkbar?
KB: Seit vielen Jahren stehen wir erstmals vor einer neuen Saison, bei der wir nicht mit einer Umsatzsteigerung planen können. Die Kaufzurückhaltung ist auch in unserer Branche deutlich zu spüren.
CWH: Wie ist Ihre Prognose?
KB: Ich gehe davon aus, dass wir 2023 erheblich weniger Neufahrzeuge verkaufen werden, was sich dann natürlich auch im Zubehör bemerkbar machen wird. Auch unsere Händler werden vorsichtiger sein mit Investitionen und bei Einkäufen. Wir werden einen Rückgang erleben und das bei erheblich höheren Kosten. Natürlich merken wir auch die Kaufzurückhaltung in den letzten Monaten und haben bei Weitem nicht mehr die gewohnte Auslastung in unseren Lagern in allen drei Betriebsstätten. Aber als Unternehmen muss man auch einmal mit weniger Umsatz planen können, darf aber nicht bei den Mitarbeitern sparen.
CWH: Dennoch machen sich sicherlich auch Ihre Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen Gedanken, wie es weitergehen wird.
KB: Wir geben unseren 250 Mitarbeitern in allen unseren Betriebsstätten eine Arbeitssicherheit für das Jahr 2023. Das bedeutet, dass niemand aufgrund der schlechten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage entlassen wird.
CWH: Das klingt nach einem zuversichtlichen Blick in die Zukunft.
KB: Wir werden 2023 durch eine Durststrecke müssen und weniger Umsatz machen. Ich bin aber überzeugt und hoffe, dass es spätestens 2024 wieder aufwärts gehen wird. Wir arbeiten in einer besonderen und wunderbaren Branche, haben einen Fahrzeugbestand von 1,4 Millionen Fahrzeugen. In den letzten zwei Jahren sind sehr viele Einsteiger und Umsteiger dazugekommen, haben gemerkt, wie schön die Branche ist. Sie alle wollen Urlaub machen. Auch wenn Camping an sich nicht billig ist, ist es doch immer noch wesentlich preisgünstiger als Pauschalreisen oder Kreuzfahrten.
CWH: So hat alles Schlechte auch immer etwas Gutes.
KB: Meine feste Meinung ist, dass alles immer zwei Seiten hat. So schlimm das Ganze im Moment ist, so schrecklich der Krieg ist, bringt es uns auch weiter. Probleme mit Lieferketten kannten wir nicht, wir waren es gewohnt, dass alles immer sofort lieferbar und in großen Mengen zur Verfügung stand. Das Positive ist, dass die Gesellschaft erkannt hat, wie wichtig die Wertschätzung von Dingen ist, sie denkt nachhaltiger, lernt den achtsameren Umgang mit Produkten. Es findet in der Bevölkerung ein Umdenken in Konsumverhalten und Nachhaltigkeit statt.
CWH: Lieber Herr Büttner, wir drücken Frankana Freiko die Daumen, dass der Spatenstich für den Neubau der Lagerhalle zeitlich wie geplant erfolgen kann und freuen uns darauf, in einer der nächsten Ausgaben darüber zu berichten. (KW)
Foto: Klaus Büttner/Frankana Freiko